ICH (Teil zwei)



Ich kriege selten kalte Füße (so und anders gemeint), verliere meine Haare bevor sie grau werden, liebe warme Farben und das spätnachmittägliche Sonnenlicht, lachende Menschen und gute Gesellschaft. Ich kann mir vorstellen, irgendwo anders zu leben, möchte dort, wo ich gerade bin, immer etwas zurücklassen und noch viel mehr mitnehmen. Würde ich immer alles aussprechen, was ich denke, befände ich mich ständig mit mir selbst im Streit. Ich hasse es zu schwitzen, mag den Sommer, finde den Föhnsturm angenehm, bekomme davon aber Kopfschmerzen, liebe das Schreiben und hasse das Sitzen, sehne mich nach Reisen, bin unbegabt im Kofferpacken, fahre gerne Auto, obwohl es mir einen steifen Hals beschert. Ich diskutiere mit Leidenschaft, kann ein Sturkopf sein, bin lernwillig und wissbegierig, spiele Tennis, gehe Laufen, schwimme, verausgabe mich regelmäßig und fühle mich danach ruhiger.
Auf der Suche nach dem Grund für unser Tun entstehen Bilder in meinem Kopf, die bearbeitet werden wollen.
Ich lass mich manchmal fallen ohne Sicherheitsnetz, fühle mich dabei der Freiheit am nächsten, die mir dann um die Ohren bläst.
Wenn ich mich ganz darauf einlasse, finde ich das Leben wunderschön.