ICH (Teil eins)
Bis ich neun Jahre alt war, wollte ich Missionar
in Afrika werden. Dann habe ich mich zum ersten Mal verliebt. Einem Naheverhältnis
zur Kirche steht seither aber einiges mehr als nur das Thema Frauen im Weg.
Nach der Erfüllung materieller Wünsche beschleicht
mich jedes Mal die Erkenntnis, dass das Wünschen selbst schöner ist. Mir ist,
als gäben wir Geld aus, um uns durch permanenten Konsum von uns selbst
abzulenken.
Menschen sollten nur dann Feststellungen
treffen, wenn sie von dem, über das sie sprechen, Ahnung haben. Es wäre so
wunderbar leise (vielleicht bald auch langweilig und ich mit der erneuten
Erkenntnis gesegnet, dass das Wünschen…).
Ich staune über die Selbstsicherheit von
Ignoranten und bemitleide Menschen, die Gesten oder Ausdrücke von anderen
übernehmen.
Manchmal reibe ich mir die Seele am Leben wund.