Herbst



Wie kleine glühende Flammen leuchten die Blätter farbenprächtig, kleiden den Wald in schönstes Gewand, fallen dann ab, schweben zu Boden, bilden einen Teppich, rascheln, wenn Füße hindurchschreiten, als wollten sie noch einmal erzählen vom Wind, der sie gestreichelt, vom Sturm, der an ihnen gezerrt, von der Sonne, die sie genährt hat. Die Blätter verwesen und befruchten den Boden. Kein Sterben, ein Kreislauf des Lebens, immer der Sonne entgegen. Könnte der Mensch am Ende des Jahres fallen lassen, was ihn beschwert, leichtfüßig wäre sein Gang, unbekümmert das Empfinden. Das Erlebte bliebe gespeichert, Gutes wie Böses ein Teil von ihm. Im Stamm steckt das Leben. Neues soll gedeihen.