Zugfahrt und Erdbeben
In der Nacht
ein Erdbeben, mein Schlaf offenbar tief. Plötzliches Abbremsen des Zuges um 15
Uhr bei Ferrara wegen eines Nachbebens, die Info darüber vor mir am Laptop, und
weiter: Bayern Münchens Trauer, Deutschland leiht sich für zwei Jahre zinsfrei
Geld, vor zwanzig Jahren wurde Mafiajäger Falcone in die Luft gejagt, fünfhundert
Kilogramm Sprengstoff, er wollte selbst fahren an jenem Tag, sein Fahrer
Costanza, der auch im Auto saß, überlebte schwer verletzt; Wettervorhersage für
Rom: Regen bis Dienstag. Erst auf der Rückfahrt wieder Nachrichten:
Trackshitters scheitern im Halbfinale, Nadal Sandplatzkönig von Rom, unauffälliger
(!) Schüler schießt um sich, polnische Sportministerin von Sport keine Ahnung,
Bayern pfeifen auf Robben, Euro am tiefsten Stand seit zwei Jahren; wenigstens
scheint die Sonne wieder.