Traum



Ich laufe, schau mich um, spüre mein Herz schlagen. Jemand verfolgt mich, ich bin mir ganz sicher, jemand, oder etwas. Meine Füße tragen mich kaum mehr, ich reiße sie trotzdem nach vorne, jeder Aufprall schmerzt am harten Boden. Um die Ecke der dunklen Gasse, hinein in eine Seitenstraße, schmutzige Wände, löchriger Asphalt, an den Mauern lehnen Gestalten mit leerem Blick. Mein Atem geht schnell, zu schnell. Ich huste, bleibe stehen, beruhige mich und warte, warte bis sie mich eingeholt haben. Aber niemand kommt. Ich beginne wieder zu laufen, in jene Richtung, aus der ich gekommen bin, plötzlich bin ich der Verfolger und vor mir die Verfolgten, dunkle Gestalten, fremde Wesen mit leeren Körpern, ausgehöhlten Schädeln, sie drehen sich um während sie fliehen, ich sehe durchsichtige Augen und ein zahnloses Lachen. Sie können nicht entkommen, ich bin schneller und hole sie ein, stoße sie zu Boden, stell mich auf sie, will sie treten, sie schlagen, brülle mir dabei die Seele aus dem Leib, schreie, bis meine Stimme nicht mehr klingt, bis nur noch ein undefinierbarer Laut zu vernehmen ist. Als ich aushole und zuschlage, lösen sie sich in einer Nebelschwade auf, die unter mir in die Fugen des Kopfsteinpflasters abtaucht und im Nichts verschwindet, während meine Hand auf die Steine prallt. Dann wache ich auf.