Schulen geschlossen, gleich zu Beginn. Wir schützen die Alten und die Schwachen, aber wer schützt die Kinder? Eltern sind in Fügsamkeit geschult, ihr Protest eine Schaumschlägerei.

Die Schließung der Geschäfte. Der Mensch hat seine Laster, sucht nach Alternativen, online, das geht von daheim. Bequemlichkeit schlägt das Lokale, Kreislaufwirtschaft und Wertschöpfung nur theoretische Begriffe, Kaufen ein Bedürfnis, das gestillt werden will. 

Kaufen, hat man gelernt, ist die neue Religion.

Und weiter: Ohne Wachstum bleibt alles stehen. Ist das so? Oder wären wir dann – ich spekuliere – weniger abgelenkt und uns selbst etwas näher, ein klein wenig mehr wir? Aber wem reicht das heutzutage, man fühlte sich nackt und verloren. Deshalb wird verpackt, verflogen, verschifft, verfrachtet, verfahren, geliefert, verbraucht und … verworfen.

In jeder Krise gibt´s Gewinner, manchmal sogar steuerbefreit.

Sich selbst immer tiefer vergraben und die fehlende Aussicht beklagen.

 

Die Alten schützen und die Schwachen, vor dem Virus und vor der Kälte.

Sie sehnen sich nach Liebe, nach etwas Aufmerksamkeit. Der herzliche Besuch, der bleibt vorerst aus.

Drinnen wird’s einsam, während draußen die Menschen ihre ganz eigenen Ansichten haben.

Es ist Angst, zuweilen. Trotz, manchmal. Uneinsichtigkeit aber eben auch. 

Spekulative Diskurse.

Viele würden anders, besser, so jedenfalls nicht.

Auch beim Fußball sind die Zuschauertrainer die besten überhaupt.

Eine Demokratie erlaubt das, und hält das auch aus. Das Lamentieren aber geht auch mit Maske, Abstand und mit etwas Verstand. Und was coffee to go heißt, das weiß eigentlich jeder.

 

Derweilen in den Heimen. Schützt die Alten und die Schwachen, vor dem Virus und dem Alleinsein.

Abschiednehmen ohne Abschied, die Lieben weit weg.

Sterben zwischen fremden Mauern, alleine auf einem sterilen Krankenbett.

Zu Grabe getragen.

Wenige da, um sie zu begleiten, um den Zurückgebliebenen zur Seite zu stehen. Trost aus der Ferne, eine handgeschriebene Karte, ein leises Schluchzen am Telefon.

Der Abstand wird bleiben, er war vorher schon da.

Der Abstand in den Herzen, in den Köpfen der Menschen.

Rücken enger zusammen, wenn es gegen andere geht.

Narzissmus im Vormarsch, geht mich der Nächste was an?

Schützt die Welt vor dem Virus, aber vor der Kälte auch.



 

Kommentare