Verona
Gestern
am Weg nach Hause trotz trüben Wetters in Verona stehengeblieben: Zuerst Romeo beobachtet,
wie er Giulietta sucht, am Ende auch noch die Schönheit der Arena neuentdeckt.
Stunden später, Höhe Gardasee, lichtet sich unerwartet der Nebel, gibt den
Blick auf eine zart leuchtende Sonne frei. Abstecher zum See, soviel Zeit muss
sein. Am Steg sitzen und mit geschlossenen Augen die Wärme der Sonnenstrahlen
auf der Haut spüren, während das Geräusch des an die Ufersteine schwappenden
Wassers schläfrig macht. Stelle mir gedankenversunken vor, wie in wenigen
Wochen hunderte Menschen den Platz bevölkern, besorgte Eltern ihren Kindern
hinterherlaufen, weil sie Enten und Schwäne gefährlich nahe am Ufer mit
Brotkrümeln bewerfen, höre unterschiedliche Sprachen, denke an die warmen Farben
des spätnachmittäglichen Lichts, sehne mich nach Sommer und frage mich, wozu
der Mensch einen Winter braucht. Auf der Heimfahrt weiter nördlich
wolkenverhangener Himmel, im Radio der Wetterbericht mit Ankündigung weiterer
Niederschläge in den Bergen, und in mir die Gewissheit: Am schönsten ist es immer
anderswo. Schon freu ich mich auf den bevorstehenden Schneefall (wenn es nur
nicht schon wieder regnet :) ).