neulich beim Bäcker
Parke meinen
Wagen. Die Frau des Bäckers wischt die Fensterscheiben des Ladens mit einem
Lappen sauber. Ich steige aus, sie legt das Putztuch in den Kübel mit vom
Schmutz verfärbtem Wasser, geht ins Geschäft, ich hinterher. Hinter dem Tresen stehend
fragt sie, was ich denn haben möchte. Überrascht starre ich auf ihre Hände. Beim
Putzen benutzt sie keine Handschuhe, Händewaschen vor dem Bedienen scheint ihr auch
nicht in den Sinn zu kommen. Unsicher teile ich meinen Einkaufswunsch mit. Wie
befürchtet langt sie einfach zu. Das können Sie doch nicht machen, sage ich,
woraufhin sie mich anstarrt und fragt, wie bitte. Mit den vom Fensterputzen
dreckigen Händen das Brot herausnehmen, antworte ich. Erbost und nervös geht
sie zur Spüle, befeuchtet ihre Hände mit Wasser, trocknet sich die Finger an
einem Tuch ab und gibt die restlichen Brotstücke aus dem Korb in den Brotsack. Auch
nicht besser, denke ich, bezahle und verabschiede mich. Beim Wegfahren beobachte
ich den Bäcker mit seinem Hund um die Ecke spazieren. Während meine Gedanken sich
schon mit der Frage beschäftigen, wie es wohl in der Backstube um die Hygiene bestellt
ist, fällt mein Blick auf die Papiertüte am Beifahrersitz. Hier nicht wieder
einzukaufen, der Entschluss steht fest, darüber zu schreiben, auch. Was hingegen
mit dem eben erstandenen Brot geschieht, kann ich nicht sagen.