Wespenstich
Die Wespe, die
um meinen Kopf herumschwirrt, erwählt meinen Nacken als Landeplatz, der Schmerz
eines Stichs lässt darauf schließen. Sollen doch die Wespen aussterben, ärgere
ich mich, während ich das Shirt ausziehe, um das Insekt herauszuschütteln. Mit
den Fingern die Haut betasten. Es juckt jetzt mehr, als dass es schmerzt. Benehme
mich wie ein Kind. Niemand da, der den Stachel, der möglicherweise noch steckt,
entfernen könnte. Als ich mich endlich entscheide, einen zufällig an mir Vorbeilaufenden
zu fragen, ist dieser schon wieder außer Sichtweite. Eine für Allergiker
lebensbedrohliche Lage, mir könnte es egal sein, ist es aber nicht, denn es
pocht wie wild. Einfach weitergehen. Sonnenschein, kühle Luft. Nach zehn
Minuten, in denen ich vergeblich versuche, an anderes zu denken, gebe ich es
auf und kehre um. Wie wenig es doch bedarf, um Unwohlsein zu verspüren, wie bei
Zahnschmerzen, wenn nichts bedeutender ist, als sie loszuwerden. Der eigene,
lächerlich einfältige Schmerz. Jetzt bloß kein Mitleid empfinden.